Döbel, Jonas

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Klimaschutzmanagement

Testphase für neue Laternenkopfsysteme gestartet


Wer genau hinsieht, hat den neuen Laternenkopf zwischen den Tennisplätzen des Tennisclubs und der Kindertagesstätte Tausendfüßler in Dörnhagen sicher schon entdeckt. Er sieht nämlich ganz anders aus als alle anderen. Er hat eine Besonderheit. Denn es ist der erste solarbetriebene Laternenkopf in der Gemeinde. Das erkennt man an dem Solarmodul über der LED-Leuchte. Das Ganze soll einem Test dienen, mit dem die Gemeinde herausfinden will, wie sich eine solche Solarleuchte bei jedem Wetter verhält. Ob das Solarmodul und der dazugehörige Speicher, der ebenfalls in das System am Laternenkopf integriert ist, ausreichen, um die Laterne auch in den dunklen Wintermonaten und bei Schneefall zu betreiben und ob der Bewegungssensor einwandfrei funktioniert oder gar irritiert, da sich die Lichtintensität bei Bewegung ändert. Ohne Bewegung leuchtet die LED-Leuchte im Sparmodus mit ca. 200 Lumen. Bewegt sich eine Person oder ein Fahrzeug in den Erfassungsbereich der Leuchte, erhöht diese die Lichtstärke auf bis zu 2.400 Lumen und verbleibt in diesem Modus für eine gewisse Zeit.

Die Gemeinde steht neuen Technologien offen gegenüber und möchte ihnen eine Chance geben, um mögliche Vorteile frühzeitig zu erkennen und für die eigenen Zwecke zu nutzen. Vor allem dann, wenn dadurch Energie und CO2-Emissionen eingespart werden können. Bevor aber eine noch recht neue Technologie, mit der es noch wenig Erfahrungen gibt, einfach blind überall installiert wird, möchte die Gemeinde sie an einer Leuchte oder auf einer Teststrecke ausprobieren. Ein Vorteil des neuen solarbetriebenen Laternenkopfes ist, dass er nur eine Leistung von 35 Watt hat. Zuvor war eine 80-Watt-Leuchte installiert. Die Energieeinsparung ist also enorm, vor allem wenn man berücksichtigt, dass es einen Bewegungssensor gibt, der weitere Energieeinsparungen bringt und ein Speicher verbaut ist.

Auch am Felsengarten gibt es eine Neuerung. Hier wurden entlang des Fußweges zum Bahnhof Rengershausen acht alte 80-Watt-Laternenköpfe auf 17-Watt-LED-Leuchten umgerüstet. Die Leuchten reagieren auch auf Bewegung. Ohne Bewegung gibt eine Leuchte ab der Dämmerung nur die notwendige Grundhelligkeit von 30 Prozent ab. Nähert sich eine Person oder ein Fahrzeug, erhöht sich die Helligkeit auf 70 Prozent der Grundhelligkeit. In diesem Zustand bleibt die Leuchte 90 Sekunden, bis sie wieder auf die Grundhelligkeit von 30 % heruntergeregelt wird. Es sei denn, die nächste Person tritt in den Erfassungsbereich der Leuchte. Dann verlängert sich die Leuchtdauer wieder auf die ursprünglichen 90 Sekunden. Hier möchte die Gemeinde Erfahrungen sammeln, wie sich die Bewegung der Bäume auf die Bewegungsmelder auswirkt, ob eine Leuchtdauer von 90 Sekunden ausreicht oder zu lang ist und wie die Veränderung der Lichtintensität aus größerer Entfernung wahrgenommen wird. Das System ist jederzeit programmierbar und kann somit angepasst werden, wenn die gewünschten Bedürfnisse nicht erfüllt werden. 

Eines ist jedoch sicher. Für die Biodiversität ist die Umrüstung schon jetzt positiv. Insekten fliegen nachts zum Licht und sterben massenhaft an den heißen 80-Watt-Leuchten oder an Erschöpfung durch das ständige Anfliegen. Die 17-Watt-Leuchten können diesen negativen Effekt reduzieren. Mit anderen Worten: Die neuen Beleuchtungssysteme leisten einen Beitrag zum lokalen Artenschutz.

Sind die Ergebnisse der Testphase positiv, kann auf den Erfahrungsschatz zurückgegriffen und die Systeme auch an anderen Stellen im Gemeindegebiet eingesetzt werden.